RSPO-Zertifizierung

Palmöl stand in den letzten Jahren so heftig in der Kritik wie kaum ein anderer pflanzlicher Rohstoff, denn für Ölpalmplantagen werden vor allem in Indonesien und Malaysia riesige Regenwaldflächen gerodet. Gleichzeitig hat Palmöl zahlreiche positive Eigenschaften und kann in den tropischen Herkunftsländern zur Armutsbekämpfung beitragen, wenn der Anbau nachweislich unter ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten nachhaltig erfolgt.

Die RSPO-Zertifizierung weist den nachhaltigen Anbau des Palmöls über die gesamte Verarbeitungskette nach, von der Palmölmühle über sämtliche Verarbeitungsstufen bis hin zum Endprodukt. Dazu muss jede Produktions- und Handelsstufe in der Lieferkette die Anforderungen des RSPO Supply Chain Certification Standards einhalten und dies einer unabhängigen, zugelassenen und akkreditierten Zertifizierungsstelle in einem jährlichen Audit nachweisen. Erst dann können entsprechende Produkte als RSPO-zertifiziert verkauft werden.

Bei der RSPO-Zertifizierung können Sie zwischen drei verschiedenen Lieferkettenmodellen wählen: Nach dem Modell Identity Preserved (IP) können nur Produkte zertifiziert werden, in denen das enthaltene Palmöl zu 100% RSPO-zertifiziert ist und zu genau einer Palmölplantage zurückverfolgt werden kann. Nach dem Modell Segregation (SG) können nur Produkte zertifiziert werden, in denen das enthaltene Palmöl zu 100% RSPO-zertifiziert ist. Das Palmöl kann dabei aber aus verschiedenen zertifizierten Palmölplantagen und Palmölmühlen stammen. Nach dem Modell Mass Balance (MB) können Produkte zertifiziert werden, die sowohl RSPO-zertifiziertes wie auch nicht-zertifiziertes Palmöl enthalten. Hier muss eine Mengenbilanz geführt werden, um sicherzustellen, dass die verarbeitete Menge des RSPO-zertifizierten Palmöls der eingekauften Menge zertifizierten Palmöls entspricht.

Welches Lieferkettenmodell für Ihr Unternehmen am geeignetsten ist, richtet sich nach den betrieblichen Gegebenheiten, der Verfügbarkeit von Rohstoffen und den Kundenwünschen.

Unabhängig vom gewählten Lieferkettenmodell müssen folgende Anforderungen für eine RSPO-Zertifizierung immer erfüllt werden:

  • Das zertifizierte Unternehmen oder dessen Muttergesellschaft muss Mitglied beim RSPO sein.
  • Es muss eine schriftliche Verfahrensdokumentation erstellt werden, die alle zutreffenden Anforderungen des RSPO-Standards abdeckt und die Verantwortlichkeiten klar benennt.
  • Mitarbeiter, die Anforderungen des RSPO-Standards umsetzen, müssen entsprechend geschult werden.
  • Das zertifizierte Unternehmen muss sich vor dem Erstaudit auf der Online-Plattform PalmTrace registrieren.
  • Im Falle einer Multisite-Zertifizierung oder bei dem Einsatz von Subunternehmern kommen weitere Anforderungen hinzu.

Gerne unterstützen wir Sie dabei, alle erforderlichen Anforderungen für eine RSPO-Zertifizierung zu erfüllen, so dass Sie schnell und reibungslos das Erstaudit bestehen und Ihnen ein entsprechendes RSPO-Zertifikat durch den Zertifizierer Ihrer Wahl ausgestellt werden kann.